Weihnachten einfach verschlafen

211202PCWeihnachten einfach verschlafen. Mensch Mahler am 02.12.2021


Draußen ist es kalt, nass und ungemütlich. Es stürmt. Ich kann das durch die zugezogenen Vorhänge im Schlafzimmer nur erahnen. Meine Frau ist längst aufgestanden. Ich döse vor mich hin und will das kuschelige Bett einfach nicht verlassen. Die Adventszeit hat begonnen, das Warten auf Weihnachten. Aber ich warte offen gestanden eher auf Weihnachten 2022. In der Hoffnung, dass es wieder richtig Weihnachten wird. Mit dem großen Familienfest und Schnee in den Bergen „zwischen den Jahren“. Für dieses Jahr haben wir in einer Waldwirtschaft ein Nebenzimmer gebucht. Haben uns vorgenommen, am ersten Feiertag einen Baum im Wald zu schmücken und mit den Kindern und Enkeln dort zu singen und zu feiern. Wie es aussieht, werden wir auch in diesem Jahr dieses tolle Event absagen müssen. 

Ich kann mich immer noch nicht durchringen, aufzustehen. Inzwischen ist es 10 Uhr. Ich gebe mir einen Ruck und gehe ins Esszimmer. Auf dem Tisch steht ein riesengroßer Adventskalender. Das Haus geschmückt hat meine Frau schon in den letzten Tagen. 

In der täglichen Morgenandacht lesen wir: 

„Nichts, nichts hat dich getrieben zu mir vom Himmelszelt als das geliebte Lieben, damit du alle Welt in ihren tausend Plagen und großen Jammerlast die kein Mund kann aussagen, so fest umfangen hast.“

Nach diesem Liedvers von Paul Gerhard die schlichte Frage: „Worauf warte ich?“ Ich lese den Liedvers ruhig, Zeile für Zeile und beziehe ihn auf mich. Und bringe meine Plagen und die Plagen der Welt vor ihn, der kommen will: Jesus Christus. Ich habe verstanden: Gerade in Corona Zeiten ist Advent von größter Bedeutung. Die Ankunft dessen, der die Welt in ihren tausend Plagen umfängt. 



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