Unfreiwillige Hilfe für die Ukraine

Es klingt wie ein Spaß oder besser noch: wie eine Schnapsidee, aber es ist ernst. In Lettland wird betrunkenen Autofahrern, die erwischt werden, nicht nur der Führerschein, sondern gleich das Auto weggenommen. Ganz und gar, denn die Fahrzeuge werden zum Teil dorthin gebracht, wo z.Zt. alles zerstört wird – in die Ukraine! Das Gesetz, die Autos der Promillefahrer zu beschlagnahmen, gilt seit Anfang des Jahres. Die Steuerbehörde würde die beschlagnahmten Fahrzeuge eigentlich verkaufen oder recyceln für Ersatzteile. Doch man wurde aufmerksam auf die Gruppe Agendum, die die Ukraine unterstützt. So kam die ungewöhnliche Idee zustande. Die ersten 8 Autos wurden schon in das kriegsgebeutelte Land geschickt und werden dort dankbar angenommen für Krankenhäuser oder das Militär. Hunderte weitere beschlagnahmte Autos von Menschen, die mit mehr als 1,5% Promille erwischt wurden, stehen bei den Behörden und könnten folgen. Ich frage mich gerade, was für einen Aufschrei es hierzulande gäbe! Aber die Lösung ist so erfrischend unkonventionell und pragmatisch. Man kann es so sehen: ein betrunkener Autofahrer, eine betrunkene Autofahrerin gefährdet Menschenleben. In der kriegszerstörten Ukraine kann ihr oder sein Auto hingegen momentan Leben retten.

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