Man muss die Feste feiern, wie sie fallen

Am Sonntag hab ich sie entdeckt – in der Steglitzer Schloßstraße: die geschmückten Holzbuden, das Karussel und das riesige Ei. Ein Ostermarkt wurde dort eröffnet – ja genau so heißt er. Seit wann gibt es diesen Quatsch eigentlich? Kann er nicht Frühlingsmarkt heißen? Auch in den Supermärkten und Geschäften wird uns seit Wochen schon ‚Frohe Ostern‘ entgegengeschmettert. Viel zu früh! Frohe Ostern wünsche ich wirklich erst am Ostersonntag – bin da altmodisch. Man denke nur an den traurigen Karfreitag und die stille Osternacht samstags in der Kirche, wo erst um 0 Uhr ein Licht hereingetragen wird. Auch die Glocken läuten dann hier und da mitten in der Nacht, das hat was. Aber die Leute wollen verdienen und die Menschen wollen zusammenkommen, beides okay. So funktioniert unsere Gesellschaft. Und die Faszination an einer Holzbude einen Crêpe, eine Pilzpfanne oder eine Bratwurst zu essen, scheint ungebrochen. Aber was trinkt man da eigentlich statt Glühwein? Eierlikör? Wie auch immer, viel Spaß auf dem – äh – Frühlingsmarkt.

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