Immer weiter, immer weiter

Als ich sie hier in Berlin kennenlernen durfte, war sie bereits Anfang 60: Kathrine Switzer, die als erste Frau den Boston-Marathon gelaufen ist, heimlich und als Mann verkleidet, denn Marathonlaufen war Frauen damals noch verboten. Sie flog auf, es gab einen großen Skandal. Längst hat sich das ja grundlegend geändert, wie man auch wieder beim Berliner Halbmarathon am Sonntag sehen konnte. Meine Begegnung mit Kathrine Switzer hatte damit zu tun, dass damals 30 Jahre Berliner Frauenlauf gefeiert wurde. Das war 2014 und der Frauenlauf lag noch vor uns. Ich hatte das Laufen gerade erst ein paar Jahre für mich entdeckt und fragte sie, ob sie auch mitlaufen würde. Na klar, sagte sie, 10 km wie immer. Tief beeindruckt war ich davon und muss jetzt dran denken, denn bald bin ich so alt wie sie damals und werde ebenfalls wieder die 10 km laufen - am 4. Mai beim Koro Frauenlauf. Egal wie lange ich brauche, darum geht es mir nicht. Aber um die Stimmung im Tiergarten, das Glücksgefühl danach und das Trainieren vorher, auch wenn es manchmal Überwindung kostet. Das Lebensalter scheint in punkto Sport keine Rolle zu spielen. Ein Extrembeispiel ist Richard Morgan, der mit 92 Jahren Weltmeister im Indoor-Rudern wurde! Und was besonders beeindruckend ist: Er hat erst spät, mit über 70 überhaupt mit diesem Sport angefangen. Wie gesagt, extrem, aber auch in meinem Sportstudio sind graue Haare keine Seltenheit und jede und jeder macht, was er kann. Und apropos Koro Frauenlauf - der ist am 4. Mai und noch können Sie sich anmelden. Auch hier auf www.paradiso.de.

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