230308PC Hilfe! Mein Brief kommt nicht an

Mensch Mahler am 08.03.2023

Der tägliche Blick in den Briefkasten: Gähnende Leere. Das geht jetzt schon Wochen und Monate so. Ab heute soll erstmal richtig gestreikt werden. Eigentlich ist es mir wurscht, wenn es um Werbesendungen und nicht-zeitkritische Sendungen geht. Aber es geht auch um Termingeschichten wie Mahnungen, Notarverträge und vieles andere mehr.

Laut Netzagentur und Post- und Fernmeldegesetz darf ein Brief in Deutschland im Jahresschnitt 2 Tage unterwegs sein. Das Wochenende ist natürlich ausgenommen, an Montagen wird bei uns schon lange nicht mehr zugestellt. Mir sind schon viele zeitkritische Sendungen durchgerutscht, mit erheblichen Folgen.

Was tun? Man kann sich bei der Netzagentur beschweren. Tun auch viele – die Frage ist nur, was eine solche Beschwerde bringt. Die Post plant, sich Sendungen, die zeitnah zugestellt werden müssen, teurer bezahlen zu lassen. 

Ich bin jetzt langsam des Theaters müde. Ich werde mich erkundigen, was die Konkurrenz zu welchem Preis anbietet. Schätzungsweise etwa tausend regionale Postdienstleister tummeln sich heutzutage auf dem bundesdeutschen Markt und versuchen, einen Teil vom Kuchen der zig Millionen Postsendungen, die pro Tag durch die Republik geschickt werden, zu bekommen. Konkurrenz belebt das Geschäft und die Post hat ihr Monopol schon 2020 endgültig verloren – gleiches Recht für alle. 

Leid tut es mit um unseren freundlichen joggenden Briefträger. Den werde ich wirklich vermissen. 

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