Ein fünfter Stern in Würde

221203PC Erleichterung. Mensch Mahler am 03.12.2022

Eigentlich tut es mir leid für die Jungs. Mir hilft es enorm, dass sie nach Hause geflogen sind. Denn endlich ist diese WM nicht nur politisch, sondern auch sportlich ad absurdum geführt worden. Weil sie keine war. Ich sage das nicht aus der Sicht der Verlierer. Sondern aus der Sicht aller Fußballer der Welt, denen eine jämmerliche, erbärmlich schäbige Bühne für ihre hohe Kunst geboten worden ist. 

Wir hatten am Mittwochabend Besuch von einem befreundeten Ehepaar, die ein schweres Schicksal zu tragen haben. So konnten wir erst nach 22 Uhr die Aufzeichnung des letzten Gruppenspiels gegen Costa Rica anschauen. Und wir haben gefiebert, gezittert und auf die Spanier geflucht, die sich nicht gegen die Niederlage gegen Japan gestemmt haben. Und hinterher haben wir gesagt: Scheiß drauf. Jetzt ist der 12 Jahre lang andauernde Spuk der mit Blut erbauten klimatisierten Stadien in der Wüste, in der Schwule verfolgt und Frauen verachtet werden im heißen Winter endlich vorbei. Und jetzt kann die große Fußball-Community Deutschlands endlich abrechnen mit den korrupten, menschenverachtenden Scheichs die glauben, Geld kann alles. Und auch mit der durch und durch verlogenen und kaputten Fifa. Das Bild, das mich am meisten beeindruckt hat, war nicht Jamail Musiala, das Bambi, das auf den Spuren von Lionel Messi wandelt. Es war Gianni Infantini, wie er in der VIP-Lounge sitzt und vor sich hin stiert. Ja, Junge, Deine Tage sind gezählt. Am 19. Dezember ist Schlachttag. Da ist das fette Schwein Fifa und ihr raffgieriger Hirte dran.

Football is coming home. Ein Neuanfang ist überfällig. Seid nicht traurig, Jungs. In vier Jahren spielt ihr auf einer Bühne, die ihr verdient habt. Und werdet Weltmeister. Ein fünfter Stern in Würde. 






                                                              


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