Das Ende des Regenbogens

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Da Ende des Regenbogens. Mensch Mahler am 19.01.2022

 

Es waren einmal zwei Mönche, die lasen miteinander in einem alten Buch, am Ende der Welt gebe es einen Ort, an dem der Himmel und die Erde sich berühren. Sie beschlossen, ihn zu suchen und nicht umzukehren, ehe sie ihn gefunden hätten. Sie durchwanderten die Welt, bestanden unzählige Gefahren, erlitten alle Entbehrungen, die eine Wanderung durch die ganze Welt erfordert, und alle Versuchungen, die einen Menschen von seinem Ziel abbringen können. Eine Tür sei dort, so hatten sie gelesen, man brauche nur anzuklopfen und befinde sich bei Gott. Schließlich fanden sie, was sie suchten, sie klopften an die Tür, bebenden Herzens sahen sie, wie sie sich öffnete, und als sie eintraten, standen sie zu Hause in ihrer Klosterzelle. Da begriffen sie: Der Ort, an dem Himmel und Erde sich berühren, befindet sich auf dieser Erde, an der Stelle, die Gott uns zugewiesen hat. 

Auf der Suche nach dem Ende des Regenbogens sind wir alle. Dort, wo der Himmel sich erdet, dort, wo wir Zugang zum Ewigen, zum Vollkommenen, zum Gerechten bekommen. Viele sind wie die Mönche durch die Welt gezogen, um diesen Punkt zu finden. Gefunden haben sie ihn nicht in der Klosterzelle, sondern nur in sich selbst. Denn Gott nimmt Wohnung in uns. Die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist. Seit vielen Jahren hängt der folgende Spruch in meinem Studierzimmer:

„Halt ein – wo fliehst du hin? Der Himmel ist in Dir. Suchst Du ihn anderswo – Du fehlst ihn für und für.“



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